3. Tag – Das Opfer des Lebens
„Es hat keiner eine größere Liebe als jener, der sein Leben hingibt für seine Freunde.“
Als der Selige Kaiser Karl in der Verbannung auf der Insel Madeira war, hatte er bereits große Opfer gebracht. Er verlor die Heimat, man beleidigte seine Standesehre und sein Privatvermögen wurde enteignet. Mittellos mit sieben Kindern in einem feuchten Haus auf einer fernen Insel unter fremden Menschen zu leben, erforderte heroische Opferbereitschaft.
Als Kaiser Karl alles geopfert hatte, blieb ihm zuletzt noch sein eigenes Leben. Im Gebet rang er sich zu der Überzeugung durch, dass Gott für seine Völker dieses letzte und höchste Opfer zur Rettung seiner Völker von ihm wünschte. Zeit seines Lebens ging der Kaiser, wenn möglich täglich, zur Heiligen Kommunion. Jetzt legte er geistiger Weise auf die Patene beim Heiligen Messopfer zum göttlichen Opferlamm sich selbst und gab sich gänzlich dem Willen des Vaters hin.
Die Lieblingskirche des Kaisers war „Nossa Senhora do Monte“, die man in der Ferne sah. Zu Kaiserin Zita sprach er darüber, dass Gott von ihm sein Leben fordere für die Rettung seiner Völker. Die fassungslose Gemahlin vermochte darauf nichts zu erwidern. Mit einem erneuten Blick auf die Marienkirche sagte Kaiser Karl: „Und ich werde es tun!“
Wie sehr Gott das Versprechen Kaiser Karls annahm, beweist seine baldige Erkrankung, die zum Tode führen sollte. In prophetischer Voraussicht erkannte der Hl. Papst Pius X. den Wert des Lebensopfers von Kaiser Karl, denn er sagte von ihm, dass er nach seinem Tode zum Segen würde für seine Völker.
Gebet: Mein Herr und Gott ich danke Dir für das Lebensopfer von Kaiser Karl. Hilf mir, dass auch ich Dir nach seinem Vorbild kein Opfer verweigere. Gewähre mir mein Anliegen (…) auf die Fürsprache des Seligen Kaiser Karl. Amen.