2. Tag – Ein Kaiser nach dem Herzen Jesu
„Jesus, sanftmütig und demütig von Herzen, bilde unser Herz nach Deinem Herzen.“ Der Diener Gottes ließ sein Dulderherz durch das Göttliche Herz Jesu formen. Wie sehr wurde sein Herz dem Herzen Jesu gleichförmig durch Heimat- und Besitzlosigkeit, Verkennung, Verleumdung, Verfolgung, sein freiwilliges Lebensopfer und zuletzt seine schmerzliche Todeskrankheit.
Sehr ernst nahm der Kaiser seine Standespflichten. Wegen seiner Krankheit wollte Kaiserin Zita vermeiden, dass ihr Gemahl sich überanstrenge. Aus diesem Grunde bat sie ihn, auf das Vorlesen aus den Zeitungen zu verzichten. Kaiser Karl antwortete ihr: „Es ist meine Pflicht, auf dem Laufenden zu bleiben, nicht mein Vergnügen. Bitte, lies!“
Die Andacht zum Heiligsten Herzen Jesu stärkte den Kaiser während seiner schmerzhaften Krankheit. Zu Gräfin Mensdorff sagte er: „Es ist doch gut, dass es ein Vertrauen auf das Heiligste Herz Jesu gibt. Sonst wäre das alles nicht zu ertragen.“
Während seiner Krankheit lag stets ein Herz-Jesu-Bild unter dem Polster des Kaisers. – Kaiserin Zita nahm das Herz-Jesu-Bild hervor und hielt es dem Kaiser vor Augen. Sie sagte, es sei unbedingt nötig, dass er ein wenig Schlaf finde, und er möge den Heiland darum bitten. Kaiser Karl blickte auf das Bild und er sagte eindringlich und voll Vertrauen: „Lieber Heiland, bitte, lass mich schlafen.“ Er schlief ein und sein Schlaf dauerte 3 Stunden. Am 2. Oktober 1918 weihte Kaiser Karl sich und seine Familie dem Heiligsten Herzen Jesu.
Gebet: Mein Herr und Gott, nach dem Vorbild des Dieners Gottes Kaiser Karl will auch ich mich Deinem Heiligsten Herzen weihen. Gewähre mir mein Anliegen (…) auf die Fürsprache des Seligen Kaiser Karl. Amen.