1. Tag – Verehrung der Heiligsten Eucharistie
Der Selige Karl lebte unter der Sonne der Heiligsten Eucharistie. Die Gnadenstrahlen dieser Sonne zogen ihn an, so dass er Besuchungen des Tabernakels liebte. Inmitten von anstrengenden Regierungsgeschäften blieb er vereinigt mit Jesus im Tabernakel. Einmalig ist seine Konzentration beim Heiligen Messopfer und die Tiefe seines Gebets. Kaiser Karl bemerkte oftmals nicht das Sammeln mit dem Klingelbeutel und damit er in seiner Andacht nicht gestört wurde, warf Kaiserin Zita für ihn das Opfergeld in den Beutel.
P. Marcus Carnot sagte über Kaiser Karl: „Es mochte in Disentis noch so viel Schnee liegen oder fallen, Kaiser Karl war pünktlich in der Marienkirche zur Hl. Messe und zur Hl. Kommunion während der Messe, bei der gewöhnlich Kronprinz Otto noch in seinen Knabenlocken, zu ministrieren hatte …“
Während seiner tödlichen Erkrankung hatte er große Sehnsucht nach dem Empfang der Heiligen Kommunion. Aus Ehrfurcht verzichtete er einmal auf den Empfang, da er eine Profanation befürchtete wegen seines ständigen Hustens. Merkwürdigerweise hörte der Husten des Kaisers während der heiligen Handlung völlig auf. Ein anderes Mal fühlte er sich innerlich vom Herrn gedrängt zu kommunizieren, was auch geschah, da der zelebrierende Priester zusätzlich eine Hostie konsekriert hatte. Kaiser Karl liebte es, die Tür von seinem Krankenzimmer ganz öffnen zu lassen, um den Altar sehen zu können.
Wie Kaiser Karl gelebt hatte, so starb er. Im Leben war er mit dem Eucharistischen Herrn eins, so sollte er es auch im Tode sein. Eine halbe Stunde vor seinem Sterben wünschte er zu kommunizieren. Das müde Antlitz des Sterbenden strahlte in Freude auf, als er die Heilige Kommunion empfing. Dieses Strahlen begleitete ihn hinüber in die Ewigkeit.
Pater Zsamböki hielt ihm das Allerheiligste dicht vor die Augen. In Gegenwart des Eucharistischen Herrn verschied er mit den Worten: „Dein Wille geschehe, Jesus, Jesus, komm!“ Mit dem letzten Atemzug hauchte er: „Jesus!“ Jetzt durfte er das ewige Licht schauen, das er in seiner Kapelle immer so sorgfältig angezündet und betreut hatte.
Gebet: Mein Herr und Gott, nach dem Vorbild des Dieners Gottes Kaiser Karl will ich Dich oftmals im Tabernakel besuchen und mit inniger Sehnsucht im Heiligsten Sakrament der Eucharistie empfangen. Gewähre mir mein Anliegen (…) auf die Fürsprache des Seligen Kaiser Karl. Amen.