Du heimelig Kirchlein

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Du heimelig Kirchlein von eigener Art,
ich grüße dich, liebliche Zier!
Wohl tausende Male schon durft ich dich schau’n,
doch immer noch zieht’s mich zu dir.

Du leuchtest nicht weithin vom Berge herab,
kein Kirchplatz weiset auf dich;
bescheiden erblühst du, im Talgrund versteckt,
lehrst schweigend Genügsamkeit mich.

Dein Turmkreuz erglänzt nicht in schwindelnder Höh,
es liebäugelt neidlos und gern
mit Wipfeln, zu denen es aufblicken muss.
Solch Demut erfreut wohl den Herrn.

Von Kronen gewaltiger Bäume umrauscht,
behütet vor feindlichem Sturm
von uralten Mauern aus ewigem Stein,
von Wehrgang, Verteidigungsturm,

so hüllst du dich heute noch jungfräulich ein
und gibst dich nicht jedem Aug‘ preis.
Dein Reiz, deine Schönheit erblühen nur dem,
der liebend zu finden dich weiß.

Wie wohlig umkost deine Stille mich stets!
Kein Tageslärm dringt bis zu dir.
Der Trubel der Welt, er stört nicht die Ruh‘
der Schläfer im Kirchhofe hier.

Dein Liebreiz senkt Frieden ins Herz mir hinein,
erfreut selbst im Leide mich noch.
In herzlicher Dankbarkeit ruf ich dir zu:
„Mein Kirchlein, wie lieb ich dich doch!“

(Eine Liebeserklärung an die Pottschacher Kirche A.D. 1966)

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